Das
Katana im engeren Sinne ist ein zum Rücken hin gebogenes Beidhand-Schwert mit einer Klinge von 2 - 3 Shaku Länge (d. h. 60,6 - 91 cm) und einem Griff von ca. 23 - 30 cm Länge. Es wiegt ungefähr 750 g. Eine Klinge mit weniger als 2
Shaku ist ein (einhändiges)
Wakizashi (oder
Shotō = Kurzschwert) und eine mit weniger als 1
Shaku ein Kampfmesser (Tanto, Aikuchi). Die Scheiden aller drei Schwertarten werden Saya genannt und bestehen aus lackiertem Holz (nur die massenhaft gefertigten Militärschwerter des 20. Jahrhunderts wurden mit Blechscheiden ausgeliefert). shirasaya
Katana und Wakizashi wurden stets gemeinsam mit der scharfen Seite nach oben durch den Obi gesteckt getragen, in einem Winkel, der dem Gegner die Länge der Klinge verschleiert. Dies ist eine "zivile" Trageart, die sich durchsetzte, als nach Ende der innerjapanischen Kriege das Tragen einer Rüstung nicht mehr zum Alltag des Samurai gehörte. Beim Betreten eines Hauses wurde das Katana aus dem Obi gelöst und in der linken (einsatzbereit) oder der rechten (symbolisiert Vertrauen) Hand getragen. Beim Sitzen lag das Katana immer in Reichweite auf dem Boden, während das
Wakizashi oft an der Hüfte verweilte. Für die Straße montierte man die Schwerter in ein passendes Koshirae. Im eigenen Haus wechselte man speziell zur Nachtruhe der Klingen in die Shirasaya, durch deren unbehandeltes Holz der Stahl atmen konnte (heutzutage werden vielfach auch sogenannte
Shirasaya-Katanas angeboten, deren komplette Montur aus unbehandeltem Holz besteht - diese unauffällige Montur ohne Tsuba oder sonstiges Dekor fand gegen Ende des 19. Jahrhunderts nach dem kaiserlichen Verbot von Schwertwaffen häufig Verwendung, da die
Shirasaya-Montur einem harmlosen
Bokuto, also einem Holzschwert ähnelte). Zur Rüstung gehörte üblicherweise das längere
Tachi anstelle des
Katanas, das mit der Schneide nach unten an einem Wehrgehänge befestigt war und dessen Scheide oft zum Schutz noch mit Stoff oder Bändern (
Sageo) umwickelt war. Zum
Tachi trug man üblicherweise ein
Tanto statt des
Wakizashi. asiatische schwerter
Shirasaya ist eine undekorierte Montierung aus Saya und Tsuka für japanische Klingen aus der Zeit der Samurai. Ursprünglich wurden diese benutzt, um eine unmonierte Klinge aufzubewahren. Wie die Saya der auf der Straße getragenen Koshirae-Montierung wurde das Shirasaya aus Magnolienholz gefertigt, aber nicht nachträglich behandelt. Da dies eine bessere Atmungsaktivität zur Folge hatte, bewahrte man später die Katana in der Nacht in Shirasaya auf, um zu verhindern, dass die Klingen zu schwitzen begannen.
Die komplette Shirasaya-Montur ohne Tsuba (Stichblatt) oder sonstiges Dekor, wie sie heute vielfach bei Dekowaffen Verwendung findet, wurde erstmals gegen Ende des 19. Jahrhunderts nach dem kaiserlichen Verbot von Schwertwaffen verwendet, da ein solches Shirasaya-Katana einem harmlosen Bokuto oder Bokken (ein Übungsschwert aus Holz) ähnelte.
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katana handgeschmiedet tachi miamoto katanas iato musashi schwerter iai wootz iai do buch iaido katana sword bedarf japan samurai hakama schwert katana samurai shinto katana nihonto tsuba kodachiDas Tachi ist ein langes japanisches Schwert mit säbelahnlicher Klinge. Es ist stärker gebogen und für gewöhnlich etwas länger als das bekanntere Katana (meist betrug die Klingenlänge über 2,5 Shaku, also mehr als 75 cm; auch die Tsuka, der Schwertgriff, war oft länger und wies eine stärkere Biegung auf). Das Tachi wurde nicht wie ein Katana mit nach oben weisender Schneide unter den Obi (Stoffgürtel) geschoben, sondern an der Hüfte in einem Wehrgehänge getragen, wobei die Schneide nach unten zeigte.
Diese Waffe war nicht nur das frühe Vorgängermodell des Katanas, sondern fand auch später neben dem Katana weiterhin Verwendung. In erster Linie war das Tachi die bevorzugte Hiebwaffe der Kavallerie, aufgrund seiner höheren Reichweite. Die als Samurai trugen das Katana als Bestandteil der Zivilkleidung, das Tachi hingegen wenn sie in voller Rüstung auftraten. Als Zweitwaffe wurde zum Tachi meist ein Tanto oder Aikuchi (ein Kampfmesser) getragen, anstelle des zum Katana gehörigen, Wakizashi genannten Kurzschwerts. Außerdem fand das meist aufwendig verzierte Tachi seinen Platz als zeremonielle Prunkwaffe an der Seite von Shogunen (Fürsten) und Beamten des kaiserlichen Hofes.
schwert .
Das Wakizashi (wird auch als Shotō = Kurzschwert bezeichnet) ist ein japanisches Schwert ähnlich dem Katana, aber mit einer kürzeren Klinge (ein bis maximal zwei Shaku, also zwischen 30 und 60 cm).
Es wurde von Samurai außerhalb des Hauses zusammen mit dem Katana getragen. Dieses Schwertpaar wird als Daishō (groß-klein) bezeichnet. Nach dem Ehren-Kodex der Samurai (Bushidō) wird es zur rituellen Selbsttötung Seppuku (im Westen auch Hara-Kiri genannt) benutzt oder um einem getöteten Feind den Kopf abzuschneiden. Allerdings konnte es auch als Ersatzschwert verwendet werden, falls das Katana im Kampf brach. Innerhalb von Gebäuden wurde das Katana meist abgelegt und nur das Wakizashi im Gürtel (Obi) behalten. Beim Kampf auf engem Raum, z.B. in kleineren Zimmern oder engen Fluren, war das Wakizashi ohnehin die Waffe der Wahl, da das lange Katana zuviel Freiraum benötigt hätte.
Nach dem 16. Jahrhundert wurde es manchmal gleichzeitig mit dem Katana für den Feldeinsatz benutzt (ein Schwert in jeder Hand). Diese Technik wurde erstmals von Musashi Miyamoto angewandt. Er war ein Meister der Schwertkunst und schrieb das Buch Gorin no Shō (Das Buch der fünf Ringe). Eine Variante des Wakizashi stellt das sogenannte Kodachi dar, welches meist prunkvoller verziert war und in einem Wehrgehänge statt im Obi getragen wurde - sozusagen das Wakizashi für offizielle Anlässe.