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Produktbeschreibung
Wong Kar Wai
Wong Kar Wai, Blu ray Laufzeit 94 min, Martial Arts, 1 Disk, Version: Softbox, FSK 12 erschienen am: 26.02.2010
Gewicht: ca. 0.18 kg

Nach dem Verlust seiner großen Liebe zieht es Swordsman Feng in die Wüste. Dort gründet er eine Herberge für Auftragskiller wie Blind Swordsman (Tony Leung Chiu Wai) und Hung Chi (Jacky Cheung). Die Killer bekommen den Auftrag von Ortsansässigen eine Bande skrupelloser Banditen zu töten. Ein erbitterter Kampf beginnt, aber die Schwertkämpfer müssen nicht nur die Banditen bekämpfen...

Die Geschichte trägt sich zu im jianghu, der Welt der Martial Arts. Ouyang Feng lebt seit einigen Jahren in der westlichen Wüste. Er verließ seine Heimat in White Camel Mountain, als die Frau, die er liebte, seinen älteren Bruder und nicht ihn heiratete. Anstatt Ruhm zu erstreben, endet er als Agent. Wenn jemand mit dem Wunsch zu ihm kommt, einen anderen zu eliminieren, der Unrecht getan hat, vermittelt er ihm einem Schwertkämpfer, der den Job erledigen kann.


J I N G Z H E

Im chinesischen Almanach, der das Jahr in 24 Abschnitte teilt, ist Jingzhe der dritte Abschnitt des Sonnenjahrs. Er beginnt, wenn die Sonne den 345. himmlischen Längengrad erreicht und endet beim 360. Grad. Er bezieht sich auf den Zeitraum im Frühling, wenn die Pfirsichbäume zu blühen beginnen und die Insekten wieder erwachen.

Jedes Jahr, wenn der Frühling kommt und der Almanach wärmere Brisen aus dem Osten ankündigt, bekommt Ouyang Feng Besuch von seinem Freund Huang Yaoshi. In ihren jüngeren Jahren waren Huang und Ouyang die zwei besten Schwertkämpfer ihrer Generation. Huang ist ein schneidiger Romantiker und ein herumstreunender Abenteurer. Wie bei einem geschworenen Ritual kommt er jedes Jahr zur selben Zeit zu Besuch, um Ouyang Geschichten von seinen Reisen des vergangenen Jahres zu erzählen.

In diesem Jahr bringt Huang Ouyang ein Geschenk - einen Zauberwein, den ihm eine Frau gegeben hat und der angeblich die Erinnerungen des Trinkers löscht. Ouyang lehnt es ab, auch nur einen Schluck davon zu trinken. Doch Huang, der den Wein selbst getrunken hat, bricht plötzlich auf hinterlässt einen sich fragenden Ouyang, wer diese Frau wohl ist.

Kurz darauf trifft Huang einen Schwertkämpfer in der Taverne und fragt ihn, ob sie sich von früher kennen. Der Schwertkämpfer bestätigt dies und sagt, dass sie einmal beste Freunde waren. Huang war früher einmal ins Dorf der Pfirsichblüte gekommen, um an der Hochzeit des Schwertkämpfers teilzunehmen, doch Huang flirtete am Hochzeitstag mit der Braut. Seit dem Tag hat er sich geschworen, Huang beim nächsten Treffen zu töten. Doch trotz seines Schwurs tötet der Schwertkämpfer Huang Yaoshi an diesem Tag nicht, denn er verliert sein Augenlicht. Huang wird stattdessen später bei einem Duell mit dem Prinz des Murong Clan verletzt, der ihn beschuldigt, seine Schwester sitzen gelassen zu haben.

Die Geschäfte laufen zäh für Ouyang Feng. Er hat nur einen einzigen Kunden in diesem Frühling. Dieser Kunde ist Murong Yang, der ihn mit dem Mord an Huang Yaoshi beauftragt. Huangs Vergehen ist, dass er Murongs Schwester Yin sitzen ließ. Huang hatte vor einem Jahr um ihre Hand angehalten, ist dann aber nie wieder aufgetaucht. Murong will den Todesstoß selbst ausführen, um sicher zu gehen, dass Huang unter entsetzlichen Qualen stirbt. Kurz darauf wird Ouyang von Murong Yin selbst aufgesucht. Sie will ihn mit dem Mord an ihrem Bruder Murong Yang beauftragen. Während einer halluzinatorischen Nacht erkennt Ouyang, dass Yin und Yang zwei Facetten derselben gestörten Seele sind. Am nächsten Tag verschwindet Murong. Später verbreitet sich ein Gerücht im jianghu von einem Schwertkämpfer, der mit seinem eigenen Spiegelbild im Wasser kämpft.


X I A Z H I

Im chinesischen Almanach ist Xiazhi der zehnte Abschnitt des Sonnenjahres. Er beginnt, wenn die Sonne den 90. himmlischen Längengrad erreicht und endet beim 105. Grad. Er bezieht sich auf einen Zeitraum im Sommer, wenn der Einfluss des ?Yang? zu schwinden beginnt und der ?Yin? aufsteigt.


Ein Bauernmädchen taucht vor Ouyangs Hütte auf. Sie will einen Schwertkämpfer finden, der ihren Bruder rächt, hat aber nur einen Esel und einen Korb Eier als Bezahlung anzubieten. Ouyang sagt, ohne Geld könne er ihr nicht helfen.

Der Schwertkämpfer aus dem Dorf der Pfirsichblüte trifft ein. Sein Augenlicht wird immer schlechter und er will nach Hause und ein letztes Mal Pfirsichblüten sehen, solange er noch kann. Doch er braucht Geld für die Reise. Ouyang bietet ihm einen Job an: Er soll die Dorfbewohner vor einer großen Bande von Pferdedieben beschützen. Sie waren bei einem früheren Aufeinandertreffen in die Flucht geschlagen worden und werden bald zurück erwartet. Als sich am Morgen der Ankunft der Bande der fast blinde Schwertkämpfer aufmacht, sie zu stellen, küsst er spontan das Bauernmädchen, das noch immer auf einen Kämpfer wartet, der ihren Plan erfüllt. Behindert und in der Unterzahl geht er in die Schlacht und wird getötet.


B A I L U

Im chinesischen Almanach ist Bailu der fünfzehnte Abschnitt des Sonnenjahres. Er beginnt, wenn die Sonne den 165. himmlischen Längengrad erreicht und endet beim 180. Grad. Er bezieht sich auf den Zeitraum im Herbst, wenn die nördlichen Vögel beginnen, in den Süden zu fliegen.

Hong Qi, ein zerzauster Schwertkämpfer, hungrig und ohne Schuhwerk, lässt sich an einer Mauer in der Nähe von Ouyangs Hütte nieder. Er reitet ein Kamel und ist auf der Suche nach Abenteuern im jianghu. Trotz Zweifeln gibt ihm Ouyang zu Essen und bietet ihm einen Auftrag an, die restlichen Pferdediebe zu erledigen. Hong Qi schafft das mit wenig Mühe und hilft anschließend auch dem Bauernmädchen, indem er ihren Bruder rächt. Sie bezahlt ihn mit einem ihrer Eier. Hong Qi verliert im zweiten Schwertkampf einen Finger und erkrankt. Ouyang weigert sich, nach einem Arzt zu schicken und so pflegt ihn das Bauernmädchen selbst gesund, bevor sie weiterzieht.
Hong Qis Frau taucht auf, fest entschlossen, ihn durch den jianghu zu begleiten und lehnt ein Nein als Antwort von ihm ab. An einem Tag, den der Almanach als besonders vorteilhaft für den Norden bezeichnet, bricht er mit ihr auf, die Wüste zu durchqueren. Der Anblick von Hong Qi und seiner Frau weckt in Ouyang Erinnerungen an sein eigenes romantisches Versagen in White Camel Mountain.


L I C H U N

Im chinesischen Almanach ist Lichun der erste Abschnitt des Sonnenjahres. Er beginnt, wenn die Sonne den 315. himmlischen Längengrad erreicht und endet beim 330. Grad. Er bezieht sich auf das Ende des Winters und den Beginn des Frühlings.

Ouyang besucht das Dorf der Pfirsichblüte und entdeckt die Witwe des blinden Schwertkämpfers. Er erkennt unmittelbar, dass es keine Pfirsichblüten zu sehen gibt. Pfirsichblüte ist der Name der Frau.

In der Zwischenzeit erinnert sich Huang an sein letztes Treffen mit der Frau, die Ouyang sitzen gelassen hatte. Sie war krank und allein mit ihrem jungen Sohn, ihr Ehemann war tot. Ihr Entschluss, Ouyang Feng zu schmähen, bereitet ihr nun Kummer. Sie war es, die Huang die Flasche mit Zauberwein für Ouyang gab. Kurz darauf stirbt sie. Huang verrät dann, dass seine jährlichen Treffen mit Ouyang nur ein Vorwand waren, um jedes Jahr diese Frau zu besuchen und ihr Neuigkeiten ihrer wahren Liebe zu überbringen.

Nicht lange Zeit später zieht sich Huang völlig zurück, wird aber schließlich zu großer Bedeutung im jianghu aufsteigen. Er wird später bekannt werden als Herrscher des Ostens.

J I N G Z H E

In diesem Jahr kommt Huang Ouyang nicht in der Wüste besuchen. Ouyang erhält eine Nachricht aus White Camel Mountain, dass die Frau, die er liebte, im Winter vor zwei Jahren gestorben ist. Er sinniert über die Gründe seiner Einsamkeit. Wie im Horoskop vorausgesagt, war er jung verwaist und hat nie geheiratet. Er reflektiert über die Erkenntnis, dass er Ablehnung vermied, indem er andere zuerst zurückwies.

An einem Tag, der laut Almanach günstig für einen Zug gen Westen ist, steckt er seine Hütte in Brand und macht sich auf den Weg nach White Camel Mountain. Auch er wird zu großer Bedeutung aufsteigen im jianghu. Er wird später bekannt werden als Herrscher des Westens.



In den JIANGHU

Der Jianghu - wörtlich Flüsse und Seen - ist das Paralleluniversum, in dem Martial Arts Geschichten spielen. Es ist ein Universum, das sich oft mit unserem überschneidet: Manchmal tauchen darin reale historische Figuren auf und oft kommen reale Orte und Ereignisse vor. Die wuchernde Ansammlung von Charakteren in Martial Arts Romanen spiegelt die Schwierigkeiten von realen Großfamilien in der Konfuzianischen Tradition, genauso wie die Fehde und Rivalitäten zwischen einzelnen Gruppen die Auseinandersetzungen und Kriege zwischen Klans spiegeln, die es schon immer in der Chinesischen Geschichte gab.

Aber es gibt auch entscheidende Unterschiede zwischen dem jianghu und der Welt, wie wir sie kennen. Viele Aspekte der sozialen Ordnung sind abwesend, und Individuen - sowohl die heldenhaften als auch die anderen - definieren ihre eigene Moral. Die Charaktere sind meistens über- (oder unter-) lebensgroß, durch die Kontrolle ihres eigenen qi (der Lebensenergie) sind sie zu übermenschlichen Taten in der Lage und das Geschlecht ist irgendwie etwas fließender als in der Alltagswelt. Exotische Kampfkunstfertigkeiten sind aufs Fantastischste ausgeklügelt und diejenigen, die sie beherrschen, geben sich ebenso exotische und fantastische noms de guerre, wie etwa Heimtückischer Herrscher des Ostens oder Heimtückischer Herrscher des Westens. Übernatürliche Kräfte können auch ins Spiel kommen. Am auffälligsten ist, dass die üblichen physikalischen Gesetze aufgehoben werden können: Wenn es drauf ankommt, können diese Leute fliegen.

Das literarische Genre geht mindestens bis zur Ming Dynastie (1368-1644 nach Christus) zurück, als zahlreiche mündlich überlieferte Geschichten über die Helden eines rebellischen Aufstands gegen die Regierung der Nördlichen Song Dynastie (960-1126 nach Christus) in Prosamärchen formalisiert wurden, die The Water Margin oder Outlaws of the Marsh heißen. (Louis Cha situiert seine eigenen Martial Arts Romane ausdrücklich in einer Tradition, die auf der mündlichen Überlieferung der Song Dynastie basiert.) Jianghu Geschichten wurden in der späten Qing Dynastie und im frühen republikanischen China (Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts nach westlicher Zeitrechnung) unglaublich populär und bis in die späten 1920er Jahre wurden viele von ihnen fürs Kino adaptiert. Tatsächlich waren wuxia pian - Ritterkampffilme- das populärste rein chinesische Genre, das von der shanghaischen Filmindustrie produziert wurde. Einige Geschichten spannten sich über zwanzig oder mehr spielfilmlange Episoden. Das Genre wurde 1931 durch Chiang Kai Sheks Kuomintang Regierung (KMT) verboten, da es angeblich Aufruhr und Gesetzlosigkeit förderte.

Die kommunistische Regierung, die 1949 in China an die Macht kam, war dem Genre nicht freundlicher gesinnt als die KMT, jedoch erlebten jianghu Romane und Filme im Hongkong der 1950er ein schwungvolles Comeback - ein Beispiel, dem Taiwan bald folgte. Jin Yong (Louis Cha) begann 1955 seine jianghu Romane als Fortsetzungen zu schreiben und erreichte damit eine ungeheure Popularität und wurde allmählich zum größten Autor, den dieses Genre jemals hervorgebracht hat. Etwas weiter unten in diesem Pantheon sitzt der taiwanesische jianghu Autor Gu Long, der im Westen vor allem für eine lange Reihe an Filmen bekannt ist, die Chu Yuan bei den Shaw Brothers in den 1970er und 1980er Jahren nach seinen Büchern drehte. Und während diese neuen Romane erschienen, wurden viele Klassiker aus den 1930er Jahren wieder aufgelegt und erreichten so eine neue Generation an Fans und Genrehistorikern.

Seine volle Blüte erreichte das wuxia Filmgenre Mitte der 1960er Jahre, als King Hu COME DRINK WITH ME (1965) und Zhang Xinyan & Fu Qi THE JADE BOW (1966) drehten. King Hu erhob daraufhin die Tradition in Taiwan mit DRAGON GATE INN (1966) und A TOUCH OF ZEN (1969) in neue Höhen, während Zhang Che und andere Regisseure bei den Shaw Brothers in Richtung Macho und mehr Blut drängten und damit den Weg frei machten für die waffenlosen kung-fu Filme der 1970er, mit denen Bruce Lee und Jackie Chan weltberühmt wurden. Die alten Genretraditionen wurden von New Wave-Regisseuren wie Tsui Hark wiederbelebt, dessen Regiedebüt der jianghu Klassiker THE BUTTERFLY MURDERS (1979) war und dessen erste teure Special Effects Extravaganza ZU: WARRIORS FROM THE MAGIC MOUNTAIN (1983) von einem Martial-Arts-Roman von Li Shanji inspiriert war, der erstmals 1930 veröffentlicht wurde.

In den letzten Jahren fand dank Wong Kar Wai, Ang Lee und Zhang Yimou auch ein viel größeres westliches Publikum seinen Weg ins jianghu. ASHES OF TIME (1994) und CROUCHING TIGER, HIDDEN DRAGON (Tiger & Dragon, 2000) sind Filme, die sich an ihren Genrevorgängern orientieren und den jianghu zugleich mit modernen Ideen über Psychologie, Sexualität und existentielle Einsamkeit bereichern. Zhang Yimous HERO (2002) und HOUSE OF FLYING DAGGERS (2004) verdanken Genrevorbildern weniger als der einfallsreichen Neuinterpretation chinesischer Geschichte, trotzdem sind sie im jianghu verwurzelt. So oder so, der jianghu herrscht.



 

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